So heißt es an Säulen links und rechts neben dem Gedenkstein für die Gefallenen des Dorfes Hemmern im Kreis Soest, die während den zwei Weltkriegen getötet wurden: „Gemeinschaft leben. Frieden stiften.“
Jede Passantin, jeder Passant wird aufgefordert Gemeinschaft zu leben und Frieden zu stiften. Eine sinnvolle Aufforderung, finde ich. Sie stimmt mit den Zielen des Laurentiuskonvents, dem ich seit fast 30 Jahren angehöre, überein. Wir im Konvent streben dem Leben in Gemeinschaft und dem Dienst der Gerechtigkeit, des Friedens und der Bewahrung der Schöpfung an.
Seit zweieinhalb Jahren lebe ich in der Ökumenischen Gemeinschaft Wethen in Nordhessen. Manche Mitglieder der Gemeinschaft wohnen in einem Haus des Laurentiuskonvents und teilen nicht nur das tägliche Leben, sondern auch ihr Einkommen miteinander. In einem anderen Haus des Konvents essen manche täglich zusammen und teilen miteinander Aufgaben in der Küche und im kleinen Garten. Andere, Ehepaare und Singles, leben in ihren eigenen Häusern oder vermieteten Wohnungen und nehmen an Veranstaltungen der Ökumenischen Gemeinschaft, wie z.B. dem täglichen Abendgebet, teil. Manche wohnen mehr oder weniger für sich allein und tauchen bei Veranstaltungen der Gemeinschaft eher selten auf. Sie sind „nur“ gute Nachbarn.
Auf dem Laurentiushof, der sich mitten im Dorf befindet, sind die Geschäftsstellen verschiedenen Vereinen, die sich für Gerechtigkeit, Frieden oder die Bewahrung der Schöpfung einsetzen: die Ökumenische Initiative Eine Welt (ÖIEW), gewaltfrei handeln und Church and Peace. Seit Anfang dieses Jahres arbeite auch ich im Büro – als Teilzeitkraft beim pax christi Diözesanverband Paderborn. Diese Vereine und auch Projekte einzelner Mitgliedern der Ökumenischen Gemeinschaft werden durch die anderen Mitglieder der Gemeinschaft sowohl praktisch als auch finanziell unterstützt.
Es werden z.B. Projekte wie diesen Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens von Paderborn nach Karlsruhe durch Mitglieder der Ökumenischen Gemeinschaft unterstützt.
Wir leben in Gemeinschaft und versuchen Frieden zu stiften.